Provisionen in der Pensionierungsberatung

In der Schweizer Finanzbranche sind Provisionen immer noch gang und gäbe. Auch nach mehreren Bundesgerichtsentscheiden zum Thema Provisionen, die vor allem Banken, Vermögensverwalter und Fondsanbieter betrafen, sind sie bis heute nicht aus dem System wegzudenken. Heute wird zwar etwas transparenter darüber informiert und Kunden müssen meist auf die ihnen nach dem Gesetz zustehenden Provisionen verzichten.

Trotzdem wissen die meisten Kunden nicht, dass Vertriebsprovisionen fliessen und wie hoch diese sind. Das Problem sind nicht in erster Linie die fliessenden Provisionen, sondern dass sie verdeckt fliessen und damit Interessenkonflikte fördern.

Provisionen können der Unabhängigkeit eines Beraters im Wege stehen

Durch den Anreiz von Provisionen können Berater verleitet werden, Geschäfte und Empfehlungen vorzuschlagen, die hohe Provisionen auslösen. Der Produktverkauf wird damit wichtiger als die neutrale Beratung. Dazu zwei Beispiele:

  • Einkauf in die Pensionskasse
    Ab circa Alter 55 ist es für viele PK-Versicherte interessant, sich in die zweite Säule einzukaufen. PK-Einkäufe sind eines der lukrativsten Steueroptimierungsinstrumente für angehende Rentner. Die Empfehlung, sich in die Pensionskasse einzukaufen, löst in keinem Fall eine Provision aus. Das kann dazu führen, dass anstatt eines PK-Einkaufs lieber ein klassisches Finanzprodukt empfohlen wird.
  • Kapitalbezug
    Bei vielen angehenden Rentnern, insbesondere solche mit eher wenig finanziellem Spielraum, ist der Rentenbezug bei der Pensionierung die richtige Entscheidung. Trotzdem wird nicht selten auch in Situationen, bei denen ein Rentenbezug klar die bessere Wahl ist, ein Kapitalbezug aus der Pensionskasse empfohlen. Das hängt auch damit zusammen, dass nach einem Kapitalbezug Geld zur Verfügung steht, um in Finanzprodukte zu investieren. Diese Finanzprodukte lösen dann eine Provision aus und der Finanzberater profitiert vom Kapitalbezug.

Es gibt viele weitere Situationen, in denen Provisionen die Entscheidungsfindung eines Beraters beeinflussen können. Für Kunden ist es entscheidend, potenzielle Interessenkonflikte zu kennen.

Kickbacks gehören dem Kunden

Seit der Gründung der VermögensPartner im Jahr 2007 erstatten wir den Kunden die Provisionen ohne Kosten zurück.

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Neutralität bei der Pensionierungsberatung

Die finanzielle Planung der Pensionierung ist in Bezug auf die Finanzen eines der wichtigsten Ereignisse im Leben. Es werden grundlegende Entscheide gefällt, die dann für den Rest des Lebens die finanzielle Situation bestimmen. Ob Sie beispielsweise eine Rente oder das Kapital aus der zweiten Säule beziehen, ist zentral. Der Entscheid kann nicht mehr rückgängig gemacht werden, wenn er erst einmal getroffen wurde.

Deshalb ist es bei der Pensionierung ganz besonders wichtig, dass der Berater neutral, kompetent und vertrauenswürdig ist. Es lohnt sich, vor der Pensionierung Zeit zu investieren, um den richtigen Berater zu finden.

Provisionen sind in der Finanzbranche weit verbreitet

Viele wissen nicht, wo überall Provisionen in der Finanzbranche bezahlt werden. Grundsätzlich können Provisionen an den Vertrieb bezahlt werden, sobald eine Empfehlung eines Beraters im Hintergrund Gebühren für den Kunden bedeuten. Das ist beispielweise bei allen Versicherungsprodukten der Fall, aber auch bei Hypotheken oder Anlagefonds. Auch Vermögensverwalter können beim Einsatz von Finanzprodukten Provisionen, sogenannte Retrozessionen erhalten oder sie profitieren mit, wenn bei Umschichtungen im Depot Courtagen anfallen.

Und sogar Banken können Retrozessionen erhalten, wenn sie beispielsweise Fonds oder strukturierte Produkte von Drittanbietern in die Depots ihrer Kunden legen.

Mögliche Interessenkonflikte durch Provisionen

Weil die Provision einen Anreiz darstellen kann, fördert sie potenzielle Interessenkonflikte. Wie ein Zahnrad, das sich bei jeder Bewegung eines Getriebes bewegt, sind Provisionen in der Finanzbranche verankert.

Interessenkonflikte in der Finanzberatung

Einen Überblick über das Thema Provisionen gibt auch die Kickbacks.ch. Mehr dazu hier: Retrozessionen und Kickbacks in der Finanzbranche

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